Die Ex-Präsidentschaftskandidatin und Politikerin im Exil hat sich die Ausstellung „B.A.R.“ im Club der Kulturfabrik, dem Slaughterhouse, angeschaut und sich mit der belarussischen Diaspora Kino der Kulturfabrik, dem Filmrausch, getroffen.
Das Gespräch der belarussischen Politikerin mit Berliner Aktivist*innen war kurzfristig nach dem Festival für kritische Kunst Osteuropas „Red Square“ organisiert worden. Swetlana Tichanowskaja hat sich zunächst im Club der Kulturfabrik Moabit die Ausstellung „Belarus. Art. Revolution“ angeschaut und sich dann mit belarussischen Aktivist*innen von Razem e.V. über ihren Kampf und Zukunftsszenarien für die Protestbewegung gegen den Machthaber Alexander Lukaschenka ausgetauscht. Das Gespräch drehte sich um die Rolle der Frau im neuen Belarus, den Mut und die Kreativität der Belaruss*innen, die sich während der Massenaktionen zeigten. Auf die Frage, wen Swetlana als Politikerin noch treffen möchte, antwortete sie: „Wladimir Putin. Ich will verstehen, warum er Lukaschenko unterstützt.“ Auf die Frage, wen Svetlana nicht als Politiker sehen will, antwortete sie: „Sergei Tichanowski“ – ihren Ehemann, der für das Amt des Präsidenten von Belarus kandidierte und seit Mai 2020 in U-Haft ist. Swetlana betonte erneut, dass es ihr Wunsch ist, dass alle Menschen, die gezwungen waren, Belarus zu verlassen, so bald wie möglich nach Hause zurückkehren. Solche Besuche, wie hier in Berlin, unternimmt sie, um Verhandlungen über Neuwahlen aufzunehmen: „Ich bin Eine aus den Reihen einfacher Menschen. Glaubt mir, ich weiß wer ich bin und warum ich hier bin. Ich bin dank des belarussischen Volkes hier. Ich bin unter Euch und ich bin eine von Euch.“ Nach dem Gespräch in der Kulturfabrik ist Swetlana Tichanowskaja zur Kundgebung am Pariser Platz gefahren. In den nächsten Tagen trifft sie dann auf einige Abgeordnete des Bundestags. Es sind auch Gespräche mit dem Außenminister Heiko Maas und der Bundeskanzlerin Merkel geplant.
Die Ausstellung „Belarus. Art. Revolution“ ist im Slaughterhouse am 8., 9. und 10. Oktober von 16 bis 20 Uhr zu sehen. Finnisage ist am 15. Oktober, ab 17 Uhr. Weitere Details zur Ausstellung unter: https://red-square.berlin/de/2020/25-09-bar